Die Vorbereitung als JV: Wie meine Co-Freiwilligen und ich auf unseren Freiwilligendienst mit Jesuit Volunteers vorbereitet wurden

Alles begann mit der Bewerbungsfrist Mitte Januar für einen Freiwilligendienst mit JesuitVolunteers. Nach vielen Formularen, Zeugnissen, Referenzen und und und gab es nach der schriftlichen Bewerbung ein online Bewerbungsgespräch, welches bei mir Mitte Dezember stattfand. Nachdem ich etwa eine Dreiviertelstunde mit meiner zukünftigen Referentin Sarah über meine Motivation für einen Freiwilligendienst, mich selbst und die Organisation gesprochen hatte, gab es eine Einladung zum Orientierungsseminar nach Nürnberg. Dieses Seminar fand am zweiten Februarwochenende statt, wo ich schon ein paar meiner zukünftigen Mitfreiwilligen kennenlernen konnte. Leider konnten nicht alle Bewerber in Präsenz teilnehmen, sodass einige auch via Teams zugeschaltet waren. Dieses Seminar diente uns zur Vergewisserung, dass wir einen derartigen Freiwilligendienst im Ausland auch tatsächlich antreten wollen und auch die nötigen Voraussetzungen dafür mitbringen. Nach diesem Seminar sollten wir noch einmal unsere verbindliche Zusage geben, dass wir nun in die tatsächliche Vorbereitung gehen wollen und somit der Freiwilligendienst für uns alle festgemacht ist. Nun stand also die Gruppe des JV-Jahrgangs 2022/23 vorläufig fest, und mit unseren Referentinnen Sarah, Rossemary und Theresia begann nun eine intensive Vorbereitungszeit. 

Das erste tatsächliche Vorbereitungsseminar fand dann vom 11. auf den 13. März wieder in Nürnberg statt, wobei ich an diesem Seminar nur begrenzt und online aufgrund einer Corona-Infektion teilnehmen konnte. Ähnlich traf es auch eine andere Mitfreiwillige, die sich noch etwas später dazu entschieden hat einen Freiwilligendienst mit JV anzugehen. Nun Das Thema war vor allem die Globalisierung und ihre positiven sowie negativen Folgen - vor allem für unsere künftigen Einsatzländer, welche uns nun schon vorläufig, nach einer online Vorstellung der Einsatzstellen, mitgeteilt wurden. 

Der JV-Jahrgang 2022/23 stand nun endgültig fest. Und schon bald stand schon wieder das nächste Seminar in Nürnberg an. Vom 29. April auf den 1. Mai trafen wir uns wieder in Nürnberg, um uns ein ganzes Wochenende mit dem Thema Armut und Gerechtigkeit in der globalisierten Welt auseinanderzusetzen. Leider waren wir nur zu sechst statt zu siebt, aber das änderte nur wenig an einem sehr gelungenen zweiten Vorbereitungsseminar. Besonders prägend war der Samstag dieses Wochenendes. Denn in der Vormittagseinheit hatte jeder von uns eine Aufgabe bekommen, die mit dem Thema Armut zusammenhing. Entweder musste man in der Nürnberger Fußgängerzone Pfandflaschen sammeln oder nach einer Mittagsmahlzeit fragen oder eine ganz andere Aufgabe erfüllen. Das ganze nannte sich das "Soziale Experiment". Stark geprägt von dieser persönlichen Erfahrung durften wir nachmittags an einer "alternativen Stadtrundführung" teilnehmen, in welcher uns von einem ehemaligen Obdachlosen eine ganz andere Seite von Nürnberg gezeigt wurde. Unser Stadtrundführer zeigte uns die örtliche Bahnhofsmission, eine Notschlafeinrichtung und weitere Orte, an denen Obdachlosigkeit eine große Rolle in Nürnberg spielt. Besonders seine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke haben diese Führung extrem spannend und bereichernd gemacht. Ganz leicht war dieses Thema aber auch nicht zu verdauen. Ich denke, uns alle prägten die gesammelten Eindrücke noch über unseren Heimweg in die verschiedenen Städte hinaus. 

Am 11. Mai fand dann ein online-Treffen mit allen Freiwilligen statt, bei dem wir uns mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit und Crowdfunding beschäftigt haben. Dieses Meeting gab dann schließlich auch den Anstoß zu diesem Blog, den ich im Laufe meines Einsatzes mit vielen Erfahrungsberichten füllen werde. 

Ein zweites online-Treffen in der Vorbereitung fand am 22. Juni statt, in welchem es vor allem um Verträge ging. Verträge, welche wir dann auch final noch auf dem letzten Vorbereitungsseminar im Juli unterschreiben werden. 

Dieses dritte, letzte und auch intensivste Seminar begann dann am 11. Juli. Wieder trafen wir uns alle in Nürnberg, wieder nicht vollständig, aber das sollte sich zum Schluss des Seminars noch ändern. Es war eine intensive Woche. Wir beschäftigten uns mit Themen wie ignatianischer Spiritualität, kulturbewusster Kommunikation, Prävention von sexualisierter Gewalt, unseren Einsatzländern und mit vielen weiteren spannenden Themen. Besonders der Themenblock "kulturbewusste Kommunikation" war für uns alle spannend und prägend, da er zwei ganze Seminartage, Dienstag und Mittwoch, füllen konnte. Dazu war ein externer Referent eingeladen, der diese beiden Tage für uns sehr gut gestaltet hat. Aber neben dem inhaltlichen Teil ist auch unsere Freizeit nicht zu kurz gekommen. Wir künftigen JV´s hatten genug Zeit für den persönlichen Austausch, tolle Gespräche, viel Volleyballspielen und eine insgesamt tolle Zeit auf dem knapp einwöchigen Seminar. Auch das abendliche Grillen mit der J(E)V-connected-Gruppe am Freitag war sehr schön und erlebnisreich. Spätestens nach der Aussendungsfeier am Samstag haben wir gemerkt, wie eng wir als Gruppe zusammen gewachsen sind und wie sehr wir die gemeinsame Vorbereitungszeit vermissen werden. Doch erwartet jeden und jede von uns nun der eigentliche Einsatz, und wir alle blicken vorfreudig auf die Zeit in unseren Einsatzländern und sind dankbar für die gemeinsame Zeit der Vorbereitung.


Der JV-Jahrgang 2022/23: (von links nach rechts) Sarah (Referentin), Leo, Benedikt, Hugo, Mili, Anita, Rossemary (Referentin), Franz und Klemens







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