lange Zeit, viel passiert

 Moin zusammen, 

der letzte Blogeintrag ist schon wieder ein Weilchen her, deshalb hat sich doch wirklich einiges in meiner Zeit hier in Sofia getan. 

Erst einmal gibt es im Krisenzentrum jetzt viele Neuzugänge, andere Kinder, die schon länger da waren, sind bereits ausgezogen und die ganze "Belegschaft" hat sich also stark verändert. Momentan haben wir im Krisenzentrum fünf Jungs und ein Mädchen, welche dauerhaft dort wohnen. Es gibt wohl noch andere Fälle, die aber komplizierter sind und die Wohnsituation nicht ganz klar ist. Und sicher, es war nicht leicht Anfang Januar das ein oder andere Kind gehen zu lassen, wenn man bis dahin dann fünf Tage die Woche miteinander verbracht hat. Aber das ist das Krisenzentrum: ein ständiges Kommen und Gehen. Der frische Wind, den dann neue Kinder mitbringen, ist definitiv auch sehr schön. Aber natürlich bringt so jedes Kind auch seine Probleme mit, sonst würde es ja nicht zu uns ins Zentrum kommen. Und diese Probleme spiegeln einfach den Alltag meiner Arbeit teilweise gut wieder. Denn zu den schönen Momenten mit den Kindern, die ich erleben darf, gehören auch die schlechten, traurigen und auch manchmal überfordernden Situationen. Man wird immer wieder mit sehr schwierigen Situationen konfrontiert, auf die man nicht vorbereitet werden kann. Das wichtige ist, sich davon emotional abgrenzen zu können und klar zwischen Arbeitszeit und "Lebenszeit" trennen zu können. 

Diese wichtige Fähigkeit war auch eines der großen Themen bei meinem Zwischenseminar vom 6. bis zum 11. Februar in Zepce, Bosnien. Ja, die Hälfte meines Freiwilligendienstes ist schon rum... Auf dem Zwischenseminar habe ich meine Mitfreiwilligen von Jesuit Volunteers wieder getroffen, aber auch Freiwillige von anderen Organisationen kennengelernt. Und das tolle war, dass alle in ähnlichen Situationen und Lebensphasen stecken, was natürlich zu sehr viel hilfreichem Austausch geführt hat. Über sechs Tage konnten wir unseren Freiwilligendienst in der ersten Hälfte reflektieren, das Gute wie auch das Schwierige, dann natürlich Probleme analysieren und uns gegenseitig Tipps und Ratschläge geben, und im Endeffekt einen Blick auf die kommende Hälfte werfen. 

Das Zwischenseminar war also eine große Hilfe, um mit neuem Schwung in die Arbeit zu gehen, besser mit Herausforderungen umgehen zu können und eben, um nette Leute kennenzulernen, die in ähnlichen Situationen sind. An einem Tag sind wir dann auch nach Sarajevo, in die Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas, gefahren. Auf dem Rückweg nach Sofia bin ich dann noch für zwei Nächte nach Budapest weitergefahren, und da ich auf dem Weg nach Bosnien mit meinen Mitfreiwilligen eine Nacht in Belgrad verbracht habe, war das auch eine kleine Osteuropa-Tour. 

Die Arbeit geht nun weiter, und die zweite Hälfte meines Freiwilligendienstes steht an. Ich freue mich!

Viele Grüße aus Sofia 

Franz

                      Blick auf Belgrad aus unserer Wohnung. Danach ging es weiter nach Bosnien



 Ein sehr starker Sonnenuntergang in Sarajevo

eine kleine Schneewanderung in den Bergen von Zepce, Bosnien-Herzegowina


Das ungarische Parlament am Abend



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