endlich März!

 Moin zusammen, 

endlich März! Das beschreibt ganz gut, wie der Februar im Krisenzentrum war. Denn wenn es draußen kalt und drinnen langweilig für die Kinder ist, dann ist die Arbeit mit den Kindern natürlich umso anstrengender. Die vier Jungs, die wir momentan im Krisenzentrum haben, sind einfach ziemlich schwer zu motivieren, es ist schwierig dafür zu sorgen, dass sie nicht auf dumme Gedanken kommen, und wenig Abwechslung und nur der Fernseher sorgt natürlich dafür, dass dass die vier Teenager auf dumme Gedanken kommen. Aber auch generell war der Februar deswegen äußerst anstrengend, weil ich, glaube ich, erst jetzt realisiere, was das für eine krasse Arbeit sein kann. Vielleicht liegt es an meinen nun fortgeschrittenen Bulgarisch-Kenntnissen (weil ich jetzt einfach mehr mitbekomme und mir die Kinder nun auch mehr von sich erzählen), oder einfach daran, dass man sich an die Zustände der Kinder im Krisenzentrum erst einmal gewöhnen muss. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem, die den Februar für mich anstrengend gemacht hat und mir vor Augen geführt hat, dass ein guter und abwechslungsreicher Ausgleich von der Arbeit elementar ist, um diese Arbeit überhaupt leisten zu können. Sicherlich betrifft auch die allgemein bekannte "Winterdepression" auch oder gerade die Kinder, weshalb ich wirklich froh bin, dass der März nun da ist und das Wetter wärmer und sonniger wird. Auch für mich ist es nun wieder leichter, da ich einen guten Umgang nun mit meiner Arbeit gefunden habe bzw. gerade finde. Der ein oder andere Besuch von Freunden oder Familie ist natürlich auch eine sehr willkommene Abwechslung, für die ich sehr dankbar bin. Seit vergangenem Freitag haben wir auch einen Neuzugang im Krisenzentrum, ein fünfzehnjähriges Mädchen, welches bisher (also seit gerade einmal drei Tagen) keine großen Probleme bereitet. Generell ein Ausgleich zu den Jungs ist gerne gesehen, vor allem weil die Jungs sich scheinbar ziemlich ins Zeug legen, um ihr zu gefallen. Ansonsten warte ich immer noch auf die im Januar angekündigten dreijährigen Zwillinge, die irgendwann zu uns ins Krisenzentrum kommen sollen. Natürlich wünsche ich niemandem, dass er aus seiner Familie raus muss und zu uns kommen muss. Aber da das nun mal die Realität ist, freue ich mich, wenn die Kleinkinder irgendwann kommen und frischen Wind und einen Ausgleich zu den anderen Kindern mitbringen. Es bleibt also weiterhin spannend, und die Arbeit macht mir nach wie vor großen Spaß. 

Viele Grüße aus dem nun frühlingshaften Sofia 

Franz

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